Kanufahren auf der Ilz
Als es noch keine Eisenbahn und keine Lastwägen gab, da waren die Ilz und der Regen die einzige Möglichkeit, Holz aus dem Bayerischen Wald herauszubringen. Das nennt man „Trift“ (vom Verb treiben abgeleitet). Sechs Wochen waren die Stämme unterwegs, bis sie am Ende Passau erreicht hatten. Dort, wo heute der Bschüttpark ist, war früher ein großer Holzhafen. Hier haben über 500 Arbeiter die vielen Stämme aus dem Wasser gezogen, getrocknet und anschließend auf Lastschiffe verladen. Die Holztrift war ein gutes Geschäft. Und so haben die Menschen ab dem 18. Jahrhundert die Ilz immer weiter ausgebaut. Besonders bekannt ist der Trifttunnel bei Hals: Dort macht die Ilz eine Schleife, was für die Trift immer besonders unangenehm ist, weil sich das Holz an solchen Stellen immer gerne verkeilt. Und deswegen hat man 1827 einen 115 Meter langen Tunnel gebaut. Den Tunnel gibt es heute noch und man kann sogar hindurchwandern. Ende des 19. Jahrhunderts war dann Schluss mit der Trift. Das Holz mit der Eisenbahn zu transportieren, war viel einfacher als auf dem Wasser; und die Menschen haben zum Heizen immer mehr die Kohle dem Holz vorgezogen. Wo früher die Baumstämme geschwommen sind, kann man heute an Burgen und Schluchten vorbeipaddeln. Die Bootstouren, die auch für Neulinge gut machbar sind, beginnen an der Schrottenbaummühle oder in Fürsteneck.
Der Bockerlbahnradweg
Wo sich früher eine der schönsten Bahnstrecken Niederbayerns durch die sanfte Hügellandschaft von Landau übers Vilstal hinüber ins Kollbachtal nach Arnstorf schlängelte, da ist heute ein Radweg. Weil man ja auf einer alten Bahnstrecke unterwegs ist, ist die Tour auch für Kinder gut machbar. Gleich am Anfang der Tour radelt man über die wunderschöne Bockerlbrücke, damals, bei der Eröffnung der Bahnlinie 1904 die längste selbsttragende (ohne Brückenpfeiler) Stahlbrücke Bayerns. Danach geht es den Landauer Berg hinauf. Wegen ihm hat die Bahnstrecke auch ihren Namen, denn an den etwas steileren Stellen hat sie immer mal wieder gebockt.
https://www.ferienland-dingolfing-landau.de/nc/natur-entdecken/radtouren/bockerlbahnradweg/
Ziegel + Kalkmuseum Flintsbach
Schon im Mittelalter haben die Menschen hier Ziegel aus Kalk hergestellt. Die große Ziegelei, die seit 1996 ein Museum ist, steht seit dem 19. Jahrhundert. In Flintsbach gibt es eine Menge zu sehen und auch zu tun: eine komplette Ziegelei mit einem riesigen Brennofen aus dem Jahr 1883, einen römischen Ziegelbrennofen, einen Steinbackofen, eine Lehmgrube einen Kalksteinbruch, und, und, und. Außerdem bietet das Museum neben Führungen viele Workshops für Kinder an: Brotbacken, Modellieren mit Lehm, Töpferkurse, Glasieren mit bunten Farben, historischer Ziegelschlag und vieles mehr.
http://www.ziegel-kalkmuseum.de/?site=89
Christoph Goldstein
Foto: https://pixabay.com/de/photos/fluss-wasser-ilz-166250/