Ackern wie ein Gaul – Niederbayern und die Pferde

Drei Rottaler Pferde

„Wenn man ein Pferd verliert, steht im Haus die Uhr“, so kommentierte ein bekannter niederbayerischer Haflingerzüchter den Unfalltod seiner besten Stute. Aus diesem Satz spricht die große Wertschätzung und tiefe Verbundenheit dem Tier gegenüber. Der Verlust eines Pferdes ist nicht nur für Züchter ein einschneidendes Erlebnis. Denn die seit 2300 vor Christus in Bayern domestizierten Tiere haben bis ins 20. Jahrhundert hinein enorm viel für die Menschen geleistet. Insbesondere in Niederbayern entwickelte sich eine besondere Beziehung zu den Rössern.

Ab dem 13. Jahrhundert lösten sie die Rinder als Pflugtiere ab, da sie schneller und effizienter waren. Jahrhundertelang übernahmen sie Feldarbeiten für den Menschen, bis sie durch Maschinen ersetzt wurden. Im Bayerischen Wald leisteten sie unentbehrliche Dienste bei der Holzarbeit.

Doch nicht nur in der Landwirtschaft waren sie von großem Wert. Die Erfindung des Kummets ermöglichte es, die Kraft mehrerer Pferde zu vereinen. Das war auch dem aufkommenden Handelsverkehr zuträglich. Transportrouten wie der von den Salzsäumern viel bereiste Goldene Steig und die an ihn angrenzenden Städte gewannen in der Folge erheblich an Bedeutung dazu.

Auch im Krieg leisteten Pferde den Menschen viele Jahrhunderte hindurch mit Ihrer Geschwindigkeit sehr wertvolle Dienste. Aufgrund ihrer militärischen Bedeutung war die Kavallerie lange den Adeligen und Wohlhabenden vorbehalten. Diese zeigt sich auch in den Gemälden der europäischen Herrscher: Fast alle ließen sich hoch zu Ross malen.

Im Zuge der sich ändernden Kriegsführung im 20. Jahrhundert, in der Neuerungen wie automatische Schusswaffen, Grabenkämpfe, Stacheldraht, Giftgas und Panzer die kriegerischen Auseinandersetzungen prägten, schwand die militärische Effektivität von Pferden stark. Ungeachtet hiervon erbrachten sie als Last- und Transporttiere weiterhin essentielle Leistungen im Krieg. Bei Paraden und Trauerzügen unterstreichen Pferde bis in die Gegenwart hinein die Bedeutung von Militärs und Staatsmännern. Erinnert sei an den Trauerzug Ronald Reagans, bei dem 2004 ein Pferd mitlief.

Neben anderen Herrschern hatte auch der Märchenkönig Ludwig II. eine Schwäche für Pferde. Sein Lieblingspferd Cosa Rara ließ er präparieren, seinen berühmten Puttenschlitten von Rottaler Pferden ziehen. Diese niederbayerischen Warmblüter hatten als Kutsch- und Reitpferde große Bedeutung. Gegenwärtig gehören sie zu den extrem vom Aussterben bedrohten Pferderassen Deutschlands. 2013 gab es der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zufolge insgesamt nur noch 27 Tiere. Durch Erhaltungszucht versucht man die Rasse zu retten.

Seit dem späten Mittelalter wurde die Pferdezucht in Bayern von staatlicher Seite gefördert. Im Zuge hiervon wurde u. a. 1769 in Landshut das „Churfürstliche und landschaftliche bairische Landgestüt“ geschaffen. Es vermittelte Deckhengste an Bauern, um deren Pferdebestand zu verbessern, musterte die Fohlen und führte Zuchtbücher und -register.

Schon lange benötigen die Menschen das Pferd nicht mehr als Nutztier. Heute dient es eher der Liebhaberei oder sportlichen Betätigung. Dieser Wandel trägt vermutlich zusätzlich dazu bei, dass es gegenwärtig nur noch verhältnismäßig wenige Rossmetzger in Niederbayern gibt. Denn wer möchte schon seinen Sportsfreund essen? Wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Pferd im Zeichen des kulturgeschichtlichen Wandels weiterentwickelt, kann nur die Zukunft zeigen. Es steht aber wohl außer Frage, dass die große Zeit der Pferde vorbei ist.

LS
(Foto: Sabine Bäter)

Zwischennutzung als Chance für Kunst und Kultur

Fensterfront eines leer stehenden Gebäudes

Ländliche Kommunen haben mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen – auch in Niederbayern. Sinkende Einwohnerzahlen, aber auch überhöhte Mieten haben oftmals Leerstände in der Ortsmitte zur Folge. Dies wiederum fördert deren Attraktivität keinesfalls, sondern strahlt eher Tristesse aus. Ein Teufelskreis?

Fest steht: Gelingt es, leerstehende Gebäude zu revitalisieren, hebt dies die Lebensqualität vor Ort. Doch gerade bei sanierungsbedürftigen Gebäuden ist eine Neubelegung mit viel Geld, Aufwand und zeitintensiver Planung verbunden. Eine attraktive Lösung – zumindest mittelfristig – kann in einer Zwischennutzung liegen. Mit kulturellen Inhalten befüllt, bietet sie nicht nur Kreativschaffenden Raum für ihre Ideen, sondern hat für Eigentümer und Immobiliengesellschaften auch imagesteigernde Wirkung und verschafft ihnen Zeit, die Sanierung in aller Ruhe anzugehen.

Die temporäre Erscheinung fordert von den kreativen Nutzern, aus der befristeten Zeit so viel wie möglich herauszuholen. Dies hat durchaus positive Auswirkungen: Man improvisiert, öffnet sich für Vernetzungen, lässt auch Flüchtiges zu. So werden ehemalige Supermärkte und Fabrikräume zu Experimentierräumen. Die bei Zwischennutzungen üblichen geringen Mieten eröffnen die Möglichkeit, neue Ideen ohne großes finanzielles Risiko auszuprobieren.

Gelungene Beispiele aus der regionalen Praxis gibt es bereits: In Landshut wurde ein ehemaliger Norma-Supermarkt für einige Jahre zur Produzentengalerie. Ein Zusammenschluss bildender Künstler nutzte die Räumlichkeiten als Atelier und stellte sie zugleich als Ausstellungs- und Konzertraum zur Verfügung. Große Fensterflächen boten Einblick ins Geschehen und luden trotz des leicht maroden Charmes des Gebäudes ins Innere ein.

Nachdem die Gemeinde Salzweg mit dem Wegfall zweier Supermärkte und eines Lagerhauses strukturelle Eingriffe erfahren und zugleich zahlreiche Asylbewerber aufgenommen hatte, wurde ein ehemaliger Edeka-Supermarkt in einen Bürgertreffpunkt umgewandelt. Geringer Einsatz unter Teilnahme der Bevölkerung entfaltete große Wirkung: Binnen weniger Tage wurde eine temporäre Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum sowie als Bürgerforum ermöglicht. Zudem wird dort mit Unterstützung der örtlichen Asylbewerber ehrenamtlich ein Café betrieben, das sich als Begegnungsstätte verdient macht. Die Fassade erhielt einen Teilanstrich mit weithin sichtbarem Logo des Projekts. Und ein lokaler Schreiner fertigte stilvolle Möbel, so dass das ansonsten baulich unveränderte Objekt merklich aufgewertet wurde und Präsenz im Ort zeigt.

Zu einem großflächigen Austausch zwischen Kreativen lädt derzeit das Projekt „SP CE“ in der Alten Akademie München ein: Das Objekt mitten in der Fußgängerzone, einst Jesuitenkloster, bietet in einer Zwischennutzung bis Ende Mai 2019 Kreativen aus den Bereichen Musik, Literatur, Film, Kunst, Architektur, Design und Software/Games die Möglichkeit, Kooperationen einzugehen, sich vor Ort zu vernetzen und kurzzeitige Kreativräume zu schaffen. Auch niederbayerische Künstler erhalten über die Initiative „Silicon Vilstal“ die Möglichkeit, sich dort mit Ausstellungen und Aktionen zu präsentieren.

Zwischennutzung überzeugt: Sie macht kreative Aktivitäten sichtbar, bietet Raum für unkonventionelle Entfaltung, ist außergewöhnlicher Anziehungspunkt für die Bürgerschaft und gibt verlassenen Gebäuden ihre positive Ausstrahlung zurück. Politik und Ortsplanung können ihren Beitrag leisten, indem sie als Mittler zwischen Immobilienbesitzern und Kreativen fungieren und Konzepte zur Ansiedlung von Künstlern und Kreativen entwerfen.

VK
(Foto: Paul Keglmaier)

Heimatsound oder: Was habe ich nicht verstanden?

Band mit E-Gitarre

Während der frühmorgendlichen „radioWelt“, dem aktuellen Magazin auf Bayern2, kündigte der Moderator erst kürzlich einen Musiktitel an, und zwar mit folgenden Worten: „Und jetzt kommt Heimatsound aus München – Jamaram mit Diamond Girl“. Dann folgte ein Reggae mit englischem Text. Stilistik und Sound ließen nichts erkennen, was man auch nur annähernd als Heimatsound deklarieren bzw. mit Heimat in Verbindung bringen könnte. Dies war erstaunlich, aber es war nicht das erste Mal, dass man im Bayerischen Rundfunk unter der Bezeichnung Heimatsound einen Musiktitel hören konnte, der keinerlei Assoziation zu Bayern ermöglichte.

Um an dieser Stelle keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Es geht hier nicht darum, die achtköpfige Band Jamaram zu kritisieren. Die Musiker sollen selbstverständlich spielen, was ihnen gefällt. Außerdem lieferten sie mit ihrem Song einen eigenen Titel ab, der gut interpretiert und ebenso gut eingespielt war. Sie erwiesen sich als Profis, ihre Musik ist ansprechend; sie trifft den populären Musikgeschmack. Ebenso wenig soll hier ein Plädoyer auf die vermeintlich „gute, echte“ und unveränderbare Volksmusik gehalten, geschweige denn die Käseglocke über einen Musik-Konservatismus gestülpt werden, der von vorneherein auf tönernen Füßen stand. Im Gegenteil: Die Bezirksheimatpflege, insbesondere in Niederbayern, gehört wohl zu jenen Institutionen, die der Neuen Volksmusik und dem Tradimix, aus dem der Heimatsound überhaupt erst hervorgehen konnte, schon in den frühen 1990er-Jahren fachlich den Weg geebnet haben. Das vollzog sich damals übrigens nicht ohne erhebliche Widerstände der Traditionalisten.

Aber wer heute auch immer die Deutungshoheit über den Begriff „Heimatsound“ beansprucht: Was ist der Grund, dass man englischsprachige Popmusik wie den genannten Titel „Diamond Girl“ als Heimatsound aus Bayern deklariert? Melodisch, rhythmisch, harmonisch und auch instrumental erinnert nichts an Heimat – zumindest nicht an eine bayerische oder alpenländische. Es kommt im Text auch kein einziges Wort in deutscher Sprache vor, von irgendeinem Regional- oder Ortsdialekt gar nicht zu reden.

So stellt sich generell die Frage: Was zeichnet den Heimatsound aus? Genügt es etwa schon, wenn die Musiker aus Bayern stammen oder in Bayern wohnen? Oder gibt es irgendwelche anderen Kriterien? Und wenn, wer legt sie fest? Oder ist sowieso alles „wurscht“? Also: Was habe ich u. a. als Musikwissenschaftler, der Musik zu analysieren gelernt hat, nicht verstanden? Vielleicht kann mich jemand fachlich fundiert aufklären.

MS

Heimat – erst verkannt, dann wiederentdeckt

Das Dorf Gehmannsberg aus der Vogelperspektive

Heuer sind es 40 Jahre: Im Jahr 1979 lud die Deutsche Gesellschaft für Volkskunde zum Kongress „Heimat und Identität. Probleme regionaler Kultur“ nach Kiel ein. Namhafte Volkskunde-Lehrstuhlinhaber deutscher Universitäten hatten „Heimat“ zum kulturwissenschaftlichen Betrachtungsgegenstand erhoben. Damit begann die historische Aufarbeitung des Heimatbegriffs, allerdings begrenzt auf eine überschaubare Anzahl von Akademikern aus so genannten Orchideenfächern.

Ansonsten interessierten sich damals weder die Gesellschaft noch die Politik für dieses politische Thema. Zu unwichtig schien dies in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten. Zeitlich zu nah lag noch der nationalsozialistische Heimat-Missbrauch. Posttraumatisiert ließ sich allenfalls von links pauschal und bequem in die rechte Ecke stellen, was mit Heimat in Verbindung zu bringen war. Als ewige Gestrige scherte man Trachtenträger und Heimatpfleger lange Zeit über einen Kamm – nicht nur in den Medien. Kaum jemand wollte bemerken, dass sich seit den 1980ern eine neue Kulturhistoriker-Generation in der Heimatpflege etablierte, die – anstatt weltvergessen Heimatlieder vor sich hinzuträllern und Trachtenknöpfe abzuzählen – zur kritischen Analyse des Vergangenen und Gegenwärtigen fähig war. Doch dies passte nicht ins Klischee: Die Verweser überlebten Vätererbes empfanden diesen Aufbruch als Nestbeschmutzung, während Medien weiterhin bevorzugt das Bild von den Heimat-Exoten aufrecht hielten. Thema und Interpretation zeigen, wie Scheuklappen den Blick verengten, und zwar von jeder Seite, und vielleicht nicht nur damals. Denn Heimat ist mehr als ein wenig Volkstumspflege zwischen Kitsch, Kultur und Politik.

Offensichtlich sind es Krisen, die das Thema Heimat auf den Plan rufen: Im 19. Jahrhundert waren es die Industrielle Revolution und die gesellschaftlichen Umwälzungen. Gegenwärtig sind es die rasanten Umbrüche, die mit der Globalisierung, Urbanisierung, Migration und Digitalisierung einherschreiten. Wo solche Ängste im Spiel sind, lässt die Sehnsucht nach Sicherheit, Überschaubarkeit und Kontinuität nicht lange auf sich warten. Immer dann wird Heimat, die man gern im Ländlichen zu finden glaubt, zum Kompensations(w)ort, sei es nun fiktiv oder real.

Fast 40 Jahre nach dem ersten wissenschaftlichen Heimat-Kongress nimmt man sich jetzt – nicht mehr zu früh – von staatlicher Seite des Themas an. Man hat Heimatministerien gegründet, zuerst auf Landesebene in Bayern, zuletzt auf Bundesebene. Von der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ist die Rede. Das signalisiert Dörfern, Kleinstädten und Landgemeinden staatliche Zuwendung „von oben“. Abzuwarten bleibt, was für das Land dabei wirklich herausspringt. Mit ein paar Heimatfesten mehr wird es nicht getan sein.

MS
(Foto: Klaus Leidorf)

Das Karteln – der Bayern Lust

Karteln ist ein lustvoller Zeitvertreib. Schafkopf und Watten sind hierzulande zweifellos die bekanntesten und beliebtesten Spiele. Viele Spielgruppen treffen sich über Jahre hinweg in fester Konstellation. Gespielt wird dabei meist zu viert. Spielvarianten mit einer abweichenden Zahl an Spielern sind aber möglich.

Im Unterschied zum Watten, das nur Zweierteams kennt, gibt es beim Schafkopf verschiedene Formen des Einzelspiels (Solo, Wenz, Wenz-Tout usw.). Dann misst sich ein Spieler mit allen anderen. Beim sogenannten Ramsch spielen wiederum alle gegeneinander. Zudem klärt sich beim variantenreichen Schafkopf erst zu Beginn – nach dem „Ruf“ des Spielmachers –, wer mit wem zusammenspielt. Die Teams beim Watten stehen dagegen von Anfang an fest.

Die Unterschiede zwischen den Spielen zeigen sich insbesondere auch bei der Kommunikation während des Spielverlaufs. Beim Schafkopfen ist es sträflich verboten, durch eine Andeutung eine Information zu geben oder an eine des Mitspielers zu gelangen. Fliegt ein solcher Betrugsversuch auf, wird sofort „zamgworfn“ und der Ertappte muss die Runde zahlen. Ganz anders sieht es beim Watten aus: Das Andeuten macht hier erst den eigentlichen Witz des Spiels aus. Vom Spitzen der Lippen, über blinzeln bis hin zum Zucken mit der Schulter gibt es eine Vielzahl von Geheimzeichen. Diese nutzt man, um sich mit dem Partner auszutauschen, möglichst ohne dass das gegnerische Team mitbekommt, was „odeit“ wird. Um die Beteiligten in die Irre zu führen, kann ein Spieler auch Karten andeuten, die er gar nicht hat. Dann blufft er wie beim Poker oder dem französischen Truc. Je nachdem wie geschickt odeit wird, wissen beide Teams mehr oder weniger über das Blatt der Gegner Bescheid. Wer sich dabei allerdings ungeschickt anstellt, verunsichert auch seinen Spielpartner. Um es mit den Worten des Oberpfälzer Schriftstellers Eugen Oker zu sagen: Watten ist „eine deftige, hinterfotzige Pantomime, eine Komödie im Sitzen mit tragischen Akzenten“. Erlernt werden kann es ihm zufolge nicht; einzig das „bayrisch Herz“ befähigt zum Spielen. In jedem Fall sind beide Spiele unbestreitbar tief in der bayerischen Kultur verwurzelt. Außerdem bieten sie denjenigen Freizeitvergnügen, die Freude an Logik und Konzentration haben oder das Vortäuschen und Interpretieren zu nutzen wissen.

Viele Jahrhunderte hindurch wurde das Kartenspiel von der Kirche als „Gebetbuch des Teufels“ geschmäht. Heutzutage bewertet man ganz anders. Erst vor wenigen Wochen hat sich der Verband der Lehrkräfte an Gymnasien und der Philologenverband sogar für das Schafkopfen im Unterricht ausgesprochen, eben weil es auf Logik aufbaut und konzentrationsfördernd ist. Watten musste dagegen um seine Existenzberechtigung fürchten. Da nicht alle Karten zu Beginn ausgegeben werden wie beim Schafkopf, wurde das Watten im letzten Jahr zum illegalen Glücksspiel erklärt. Diesen Bann hat der bayerische Innenminister aufgehoben, in der Auffassung, dass hier überzogen wurde, und Karteln bewahrenswertes Kulturgut darstellt.

 

LS

 

 

Welche Knödel?

In Zeiten, in denen ein Bundespräsident die Bevölkerung seines Landes darum ersuchen muss, miteinander zu reden und praktisch ein schier unübersichtlicher Haufen von Gesprächsinhalten scheinbar nur noch dazu dient, Gräben zu vertiefen, soll hier einmal daran erinnert werden, dass es Themen gibt, die genüsslich ausdebattiert werden können, ohne Freundschaften auf immer und ewig auseinanderbrechen zu lassen. Motto: Lernt streiten im Kleinen. Und da bieten sich beispielsweise Praktiken der Kulinarik an, die auch innerhalb meines Hauses gelegentlich für schöne, hausgemachte Debatten zum schönen, hausgemachten Schweinebraten dienen: Semmel- oder Kartoffelknödel?

Über die grammatikalisch korrekte Darreichungsform der Semmelknödel (bzw. Semmelnknödeln) hat sich schon Karl Valentin, der große Vordenker alles wirklich Wesentlichen, so seine Hirnwindungen durchgewrungen: „Semmel ist die Einzahl, das mußt Ihnen merken, und Semmeln ist die Mehrzahl, das sind also mehrere einzelne zusammen.“ Und bis zur Hälfte ernstzunehmende Ethnologen haben behauptet, dass Bayern sowieso liebend gerne runde Dinge essen (Knödel, Pflanzerl, Rollbraten), weil sie im Kern ihrer Existenz danach trachten, selbst so rund wie möglich zu werden: Sie erkennen solcherart das G’wamperte in ihrem Essen als Idealbild schon mit.

Was jedoch die eigentliche Knödelfrage doch eher nur am Rande streift. Harmoniebedürftige Wirte servieren in ihren heiligen Speisehallen einfach zum Braten je einen Kartoffel- und einen Semmelknödel, und es gibt Rückzugsgebiete in Niederbayern, wo der Ritschi- oder Ranschknödel zubereitet wird, der aus beiden Ingredienzien besteht. Aber das sind Hilfskonstruktionen jener, die eine eindeutige Position meiden. Rein wort- und herkunftsmäßig hat die Semmel natürlich die älteren Rechte, weil sie sich schon aus dem Lateinischen ableitet, wo die Leute „simila“ zum Weizenmehl sagten – und aus solchem ist die Semmel ja gemacht.

Während die Kartoffeln wie auch Mais und Tomaten Produkte Amerikas sind, die erst nach der Zweit-, Dritt- oder Viertentdeckung des Kontinents auf den europäischen Markt gerieten, zusammen mit dem Tabak übrigens, der Rache der Indianer am Weißen Mann. Privatforschungen haben ergeben, dass im Großen und Ganzen der Kartoffelknödel eher die Oberpfalz prägt, während der Semmelknödel mehr in Rest Altbaierns verbreitet ist, was insofern naheläge, als dort der Weizen deutlich besser wächst als in der vom Kartoffelanbau geprägten „Steinpfalz“. Motto. Wir machen Knödel aus allem, was da so herumliegt. Aber stimmt das auch wirklich so?

Die innerhäusliche Debatte um die korrekte Beilage zum Schweinsbraten wurde schließlich durch einen Gastwunsch gelöst: Es gab Spätzle.

Rettet die Bienen – bei Artenvielfalt geht´s um mehr

Biene beim Bestäuben einer Blume

Derzeit erhitzt das Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ die Gemüter im Land. Während der Bayerische Bauernverband (BBV) dagegen protestiert, scheinen die Initiatoren einen Nerv getroffen zu haben. Denn das rasante Verschwinden von Insekten, Vögeln und bunten Wiesenkräutern bemerkt jeder, der aufmerksam durch unsere Fluren läuft. Dabei ist es unbestritten, dass dafür nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch alle Flächenverbraucher wie Industrie und Gewerbe, Siedlungs- und Straßenbau, kurz: wir alle mit unserem ungebremsten Wachstumsdenken verantwortlich sind. Denn wer seine im Internet bestellten Waren unbedingt „sofort“ haben will, nimmt mehr Schwerlastverkehr genauso billigend in Kauf wie derjenige, der möglichst täglich ein ganz billiges Stück Sonderangebots-Fleisch auf dem Teller sehen will.

Das große Insektensterben ist seit der sogenannten „Krefelder Studie“ aus dem Jahr 2017, die einen Rückgang der einst üppigen Welt der Schmetterlinge, Bienen und Käfer um 75 Prozent dokumentierte, in aller Munde. Fachleute wie Landschaftsplaner, engagierte Naturschützer oder Journalisten – wie Dieter Wieland und der jüngst verstorbene Horst Stern –, oder Künstler wie Biermösl Blosn weisen schon seit den großen Flurbereinigungen der 70er Jahre darauf hin, dass der fortlaufende Verlust von Ackerrainen, Hecken, Wiesenstreifen entlang der Kleingewässer und das Beseitigen von Kleinstrukturen verheerende Folgen haben können. Zu einem Rückgang der Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Schönheit unserer Kulturlandschaft führen auch Monokulturen, Pestizideinsatz und das Bestreben, auch den letzten Quadratmeter zur Steigerung der Erträge zu nutzen. Verschmutzung des Trink- und Grundwassers, Bodenerosion durch Wasser und Wind sind einige der Auswirkungen.

Jetzt also scheint das Fass überzulaufen. Rund zehn Prozent der bayerischen Bevölkerung sagte bereits „Stopp! Es reicht!“ und hat für das Volksbegehren „Artenvielfalt“ unterschrieben.

Doch das allein wird nicht genügen, wenn nicht auch ein Wandel im Bewusstsein und Verhalten eintritt: Wenn wir uns nicht fleischärmer und qualitätsbewusster ernähren, wenn wir nicht die wenigen Prozent Biobauern stärker unterstützen durch unser Einkaufs- und Konsumverhalten, wenn wir uns nicht insgesamt auf Weniger und einen gesünderen Lebensstil umstellen – für unsere Heimat. Wenn wir unsere Gärten statt mit Kies, Schotter und insektenfeindlichen Immergrünen nicht wieder mit vielfältiger, bunter Pflanzenwelt anlegen, wird das große Sterben weitergehen. Dass der BBV jetzt Patenschaften anbietet, bei denen Privatpersonen 50 Euro spenden, damit 100 Quadratmeter Ackerland in eine Mini-Blumenwiese umgewandelt werden, wird von Befürwortern des Volksbegehrens als Alibivorschlag und Ablasshandel gesehen, der viel zu kurz greife. Die Kritik lautet: Der Vorschlag gehe das Problem nicht radikal genug an der Wurzel an.

Es braucht manchmal Jahrhunderte und das geduldige Bohren von weitaus dickeren Brettern, um wieder einen lebendigen fruchtbaren und belebten Oberboden entstehen zu lassen. Und eine bereits verschwundene Tier- und Pflanzenart kehrt sehr, sehr selten wieder zurück.

Man darf gespannt sind, wie die bayerische Staatsregierung, die nach der letzten Landtagswahl eine „grünere“ Landespolitik versprochen hat, reagieren wird. Ein runder Tisch mit Umweltverbänden und Vertretern der Landwirtschaft allein wird nicht helfen.

HW
(Foto: Johannes Selmansberger )

Fridays for Future – und was kommt danach?

22.000 Jugendliche in 16 Städten waren es jüngst in der Schweiz, 30.000 Schüler in 50 deutschen Städten, 15.000 junge Menschen in Australien. Die freitäglichen Schülerstreiks für Klimaschutz haben sich seit Dezember zu einer globalen Protestbewegung entwickelt. Galionsfigur dieses Protests ist die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, die seit Monaten jeden Freitag dem Schulunterricht fernbleibt und vor dem Parlament in Stockholm demonstriert. Ihren internationalen Ruf als Umweltaktivistin erlangte sie endgültig durch ihre Auftritte bei der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018 und beim Weltwirtschaftsforum in Davos 2019.

Am Freitag, den 25.Januar 2019 streikten auch Deggendorfer Schüler, Anfang Februar zudem Schüler in Passau. Nicht nur in Niederbayern gerieten die Schulleitungen durch diese Freitagsproteste in Erklärungsnot. Einerseits wollte niemand den Jugendlichen banales „Schulschwänzen“ unterstellen, andrerseits kann kollektives Fernbleiben vom Unterricht und Missachtung der Schulpflicht nicht geduldet werden. So wurden die Aktionen unter der Voraussetzung ihrer Einmaligkeit kurzerhand zu „Veranstaltungen der politischen Bildung“ erklärt und im Nachgang gebilligt. Schließlich sei es positiv, wenn sich Schüler politisch engagieren, ließ der Präsident des Deutschen Lehrerverbands und Schuldirektor des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf, Heinz-Peter Meidinger, wissen. Wer könnte dem widersprechen?

Die Demonstrationen sollen weitergehen, in Niederbayern und anderswo, aber außerhalb der Schulzeit. Damit wäre der latente Vorwurf des Schulschwänzens entkräftet. Abzuwarten bleibt, wie lange die Jugendlichen ihr Engagement durchhalten. Ob sich dieses als kurzfristiger Hype entpuppt oder ein wirklich ernsthaftes Anliegen dahintersteckt? Dann nämlich sollte den bisher pauschalen Vorwürfen den Mächtigen und Alten gegenüber, die nach dem Vorbild Thunbergs bei Protestaktionen formuliert werden, auch Selbstreflexion folgen. Die Frage würde lauten: Was außer Protest kann ich selbst vor Ort konkret zum Klimaschutz beitragen? Möglichkeiten gibt es genug: Bewusst eine Stunde am Tag Smartphone und iPad abschalten, nicht permanent online sein, nicht in den sozialen Medien alberne Fotos empfangen und posten, würde die Großrechner in den Rechenzentren dieser Welt enorm entlasten. Dies wäre ein erster Schritt effektiver Stromeinsparung und wirksamen Klimaschutzes. Zum Geburtstag auf das iPhone der neuesten Generation verzichten und ein weiteres Jahr das alte benutzen, hilft nicht nur wertvolle endliche Rohstoffe sparen. Keine coolen Klamotten günstig online bestellen, die irgendwo auf der Welt von Kindern und Jugendlichen unter schlechtesten Arbeitsbedingungen für einen Hungerlohn hergestellt werden müssen. Die Welt auf diese Weise ein Stück besser machen, das wäre mal so richtig cool. Eine vitalstoffreiche Ernährung gelingt auch ohne Kiwis aus Neuseeland, Avocados aus Brasilien und Mangos aus den Tropen. Ebenso gesund ist heimisches Obst und Gemüse der Saison, das nicht Tausende von Seemeilen von riesigen, mit Schweröl betriebenen Containerschiffen über die Weltmeere geschippert wird. Und um den Abfall wenigstens zu verringern, kann man den Kaffee aus der guten alten Tasse trinken. Denn der Coffee- to-go-Becher mit Kunststoffdeckel ist ein No-Go. Weniger Müll, mehr Umweltschutz, besseres Gewissen. Kapiert?

Also, protestiert weiter, aber handelt danach!

MS
(Foto: Roland Binder)

Moderne Zeiten und alte Bräuch‘: Schlenkeltage

Wachsstock

Am 5. Februar 1936 wurde der Spielfilm „Moderne Zeiten“ (orig. „Modern Times“) in den USA uraufgeführt – ein zeitloser Klassiker an der Schnittstelle vom Stumm- zum Tonfilm. Im Fokus: die industrialisierte Arbeitswelt und die Massenarbeitslosigkeit infolge der Weltwirtschaftskrise. Gezeigt werden geistig und körperlich ausgelaugte Fabrikarbeiter. Sie drohen vom Räderwerk der Maschinen und Laufbänder zerstampft zu werden. Allein menschliche Zuneigung bietet einen Ausweg aus Freiheitsverlust und Entmündigung. Charlie Chaplin hat damit den Befürchtungen angesichts der sich rapide verändernden Arbeitswelt im Film Ausdruck verliehen.

Nicht nur in den modernen Zeiten der Industrialisierung, sondern auch in der ländlich-bäuerlichen Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts standen einfache Arbeiter ohne eigenen Landbesitz auf den untersten Stufen der gesellschaftlichen Hierarchie. Als Dienstboten, Mägde und Knechte, „verdingte“ man sich an den Bauernadel. Der eigene Körper, die menschliche Arbeitskraft waren meist das einzig verfügbare Kapital. Ging der Verkauf dieser Arbeitskraft in den großstädtischen Industriebetrieben oft bis zur Selbstausbeutung – an Nachschub an billigen Arbeitern herrschte damals kein Mangel – so war die Dienstbotenwelt auf dem Land traditionell bis ins Detail geregelt: Ungeschriebene Gesetze über Vertragslaufzeiten und Entlohnung boten eine gewisse Sicherheit. Bei Nichtbeachtung drohten gesellschaftliche Sanktionen.

Ein bedeutender, von der ländlichen Arbeiterschaft herbeigesehnter Termin war – teils über seine Abschaffung als offizieller Feiertag im Jahr 1912 hinaus – der 2. Februar: Mariä Lichtmess. Der Lichtmesstag begrenzte das bäuerliche Wirtschaftsjahr: Dienstboten wechselten ihre Dienstherren, Knechte und Mägde erhielten ihren Jahreslohn. Ausbezahlt wurde nicht nur in Heller und Pfennig, sondern auch in materiellen Gütern wie (Arbeits-)Kleidung oder Stoffen für dieselbe. Neben dem sogenannten Dingpfennig, einer Art Anzahlung, die für ein weiteres Dienstjahr verpflichtete, sind weitere Geschenke brauchgeschichtlich bemerkenswert: Kerzen oder zum Teil aufwändig verzierte Wachsstöcke.

Liturgisch gesehen endet am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn im Tempel, die vierzigtägige weihnachtliche Festzeit. Das Lukas-Evangelium erzählt die Geschichte vom greisen Simeon, der in Jesus den Messias, das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“ erkennt. Zur Erinnerung an diese Metapher wird an Lichtmess der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Die Gläubigen bringen auch Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung, die bei Unwettern oder Todesfällen entzündet werden. So lag es auch nahe, Kerzen und Wachsstöcke innerhalb der Familie oder an langjährige geschätzte Dienstboten zu verschenken.

Weitaus beliebter als solch symbolische Gaben dürften den Knechten und Mägden die sogenannten Schlenkeltage gewesen sein: Die freien Tage um Lichtmess herum waren in einer Zeit ohne tariflich geregelten Urlaub eine ersehnte Unterbrechung des Arbeitsalltags. „Geschlenkelt“ werden konnte auf zahlreichen Lichtmessmärkten, die sich bis heute hie und da erhalten haben. Wohl viel zu früh endeten die Schlenkeltage, die an Mariä Lichtmess begonnen hatten, traditionell zumeist am Namensfest der heiligen Agatha, dem 5. Februar.

CLL

Schnee – des einen Freud, des anderen Leid?

Zwei Skifahrer zwischen den beschneiten Bäumen, den sogenannten Arbermandl

Wie zum Sommer die Sonne gehört, gehört in unseren Breitengraden zum Winter der Schnee. Alle Jahre wieder stellen sich die großen Fragen: Wird es weiße Weihnachten geben, können die Kinder im Schnee toben, reicht der Schnee zum Skifahren in den Winter- und Faschingsferien? Fragen, die uns in Zeiten des Klimawandels und seiner Unwägbarkeiten begleiten.

Schnee ist weiß, hell, silbern und mit Kälte verbunden. Kinder bauen daraus Schneemänner, Jung und Alt freut sich auf den Wintersport. Zuhause knistert das Kaminfeuer, es wird heißer Tee getrunken, der in der Winterzeit gelegentlich mit einem Schuss Rum „verfeinert“ wird, oder der Erholung wegen eines der vielfältigen Wellnessprogramme wahrgenommen. Schnee ist und wird so zu einem Erlebnis, zur großen Sehnsucht für die Menschen. Es sind zugleich jene Bilder, die sich von Hotels und Tourismus gut bewerben lassen. Aber ist das unser Traum vom Winter?

Im Januar verursachten Rekordschneehöhen und Schneechaos vor allem bei den Autofahrern Frust und für die Spaziergänger spätestens dann, wenn sie auf eisglattem Untergrund ausrutschen oder bei tauenden Temperaturen durch den „Batz“ gehen müssen. Zudem stieg die Gefahr von Lawinen in den Alpen extrem. Diese wurden unter anderem durch das Befahren gesperrter Skirouten ausgelöst und die herabrutschenden Schneemassen forderten Anfang des Jahres bereits mehrere Menschenopfer. Wie sagte Reinhold Messner in Anbetracht der Unbelehrbaren, der sich und andere in Gefahr bringende Sportler: „Nicht der Mensch bezwingt die Natur, die Natur bezwingt den Menschen.“

Dabei ist die Fortbewegung im Schnee eine der Möglichkeiten sich Landschaft anzueignen, mit der Natur eins zu werden. Um das Winterglück für Langläufer, Rodler, Skifahrer, Snowboarder oder Biathleten zu sichern, kann heutzutage – mit all seinen Einschnitten in die Natur – technisch nachgeholfen werden. Bekanntlich ist Schnee nur eine andere Form des Regens. Im Gegensatz zum Regen besitzt der Schnee jedoch etwas Märchenhaftes: Kindern wird erzählt, dass die Federn von Frau Holles Kopfkissen wie Schneeflocken umherfliegen und für den Winterzauber sorgen. Wenn die hartgesottenen Motorradfahrer Ende Januar bzw. Anfang Februar zum traditionellen Elefantentreffen im Hexenkessel von Loh im Bayerischen Wald zusammenkommen, dann ist die Wetterlage zweitrangig. Denn egal, ob nun Schnee oder Regen: Ihr Winterwochenende ist noch nie ins Wasser gefallen, aber manch einer mit Sicherheit im Schlamm stecken geblieben.

Fakt in diesem Winter ist zweierlei: Während die Räumdienste Anfang des Jahres im Dauereinsatz waren und Feuerwehren, THW und die Bundeswehr Dächer räumten, freuen sich nach wie vor die Wintersportler – sollten die Skilifte ihren Betrieb nicht eingestellt haben wie im Januar kurzzeitig am Arber. Aber auch die Kinder freute es: Die Schule fiel in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen sowie zum Teil in den Landkreisen Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau aus. Für die Schüler gab es Extraferien. Und auf den Gipfeln im Bayerischen Wald konnte ein seltenes Naturschauspiel beobachtet werden: die Arbermandl. Dabei verwandeln sich die verschneiten Latschen und Bergfichten durch Ostwind, Schnee und Kälte in geheimnisvolle Gestalten.

Also nicht verzagen. Letztlich gilt ein Sprichwort, falls wir das Frühjahr aufgrund von Klimaerwärmung überspringen sollten: „Der Schnee zerrinnt, der Mai beginnt.“

CD