Ab ins Bergwerk!

Draußen hat es über 30 Grad, man schwitzt und wünscht sich nichts sehnlicher als Schatten. Gibt es da etwas Besseres als ein kühles Bergwerk? In Kropfmühl im Landkreis Passau haben die Menschen ab 1870 Graphit abgebaut. Graphit ist ein kristalliner Kohlenstoff, der schon zur Zeit der Kelten sehr gesucht war, und den man ganz einfach schon deshalb kennt, weil in jedem Bleistift Graphit steckt. Aber nicht nur zur Bleistiftherstellung ist Graphit nötig, sondern beispielsweise auch für die Keramikproduktion und für die Herstellung von Autos und Smartphones. 2005 wurde die Förderung gestoppt, der Weltmarktpreis war damals einfach zu niedrig, und 2012, damals stieg der Preis wieder, erneut aufgenommen. Neben dem Bergwerk, das besichtigt werden kann, gibt es seit 1983 in Kropfmühl ein Museum.

https://www.graphit-bbw.de/highlights/untertagefuehrungen/index.html

Wanderung zur sagenumwobenen Burgruine

Die Anhöhe nahe der Donau bei Deggendorf die heute Natternberg genannt wird, war schon immer ein strategisch wichtiger Punkt, denn von dort aus hat man den Fluss und die ganze Gegend im Blick. Der Name hat übrigens gar nichts mit Schlangen zu tun, sondern kommt vom lateinischen Wort „nautaris“ und bedeutet also so etwas wie Schifferberg. Über die Burgruine, einst im 12. Jahrhundert erbaut, erzählt man sich noch heute eine geheimnisvolle Sage: Einst wollte der Teufel einen riesigen Felsen in die Donau werfen, um Deggendorf zu überschwemmen, doch das Glockengeläut des Klosters Metten muss ihn so erschreckt haben, dass er den Felsen dort fallengelassen hat, wo heute der Natternberg ist.

https://www.landkreis-deggendorf.de/tourismus-kultur/kultur/burgen-schloesser-und-ruinen/burgruine-natternberg/

Der Pandurensteig

Der Pandurensteig ist einer der schönsten und mit 173 Kilometern einer der längsten Fernwanderwege durch den Bayerischen Wald. Er beginnt in Passau und endet in Waldmünchen (Oberpfalz). Woher kommt der Name und was sind überhaupt Panduren? Während des Österreichischen Erbfolgekrieges sind Milizen aus Ungarn, Serbien und Kroatien, die eigentlich das Grenzgebiet zum Osmanischen Reich schützen sollten, unter der Führung von Franz von der Trenck (1711-1749) nach Bayern eingefallen, weil die Bayern damals auf der Seiten von Preußen kämpften und sich Schlesien und Oberösterreich einverleiben wollten. Die Panduren haben vor allem in Böhmen und im Bayerischen Wald gewütet und Burgen und Städte belagert und geplündert. Der Krummsäbel, ein Erkennungszeichen der Panduren, ist heute das Symbol für den Pandurensteig, der Wanderer von Passau aus über Fürsteneck und Spiegelau sowie vorbei an der Burgruine Weißenstein und dem Pfahl schließlich durch den ganzen Bayerischen Wald nach Waldmünchen führt.

https://www.bayerischer-wald.de/tour/auf-dem-pandurensteig-11bc4bd627

Christoph Goldstein
Foto: https://pixabay.com/de/photos/bayerischer-wald-wald-berge-b%C3%A4ume-6534221/