Am 19. März ist Josefstag! An Josefi, wie das Hochfest des Hl. Josef in Bayern kurz genannt wird, feiern Josef, Sepp, Beppo, Jupp, José und Giuseppe, Joe, Josip, Jozsef und Jussuf gemeinsam Namenstag. Kaum ein anderer männlicher Vorname ist in so vielen Sprachen und Nationalitäten verbreitet. Biblischen Ursprungs hat sich der Name Josef, der im Hebräischen in etwa „Gott fügt hinzu, Gott vermehrt“ bedeutet, mit dem jüdischen und christlichen Glauben in die Welt verbreitet.

Die christliche Verehrung des heiligen Josef, Bräutigam der Gottesmutter und Ziehvater Jesu, entwickelte sich im Mittelalter. Nach seinem in der Bibel überlieferten Beruf als Zimmermann war er vor allem als Schutzpatron der Handwerker, insbesondere der Zimmerleute und Schreiner, angesehen. Aber auch als Patron der jungfräulich lebenden Menschen und Eheleute wurde er verehrt.
1870 erklärte Papst Pius IX. den Hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche. Damit wurde der Heilige populär wie nie zuvor. Vor allem im 20. Jahrhundert wurden ihm allerorten katholische Kirchen geweiht. Dort ist er zumeist mit seinen Attributen, einem Winkelmaß für seinen Beruf als Zimmermann und der weißen Lilie, einem Symbol der Keuschheit und Reinheit, dargestellt.
In dieser Zeit war der Hl. Josef auch als Namensgeber überaus geschätzt. Generationen von Buben und Männern wurden nach dem in der Überlieferung so lebensnah inszenierten Heiligen benannt. Der Vers „Sepp, Sepp, sag’s am Sepp’n, dass da Sepp am Sepp’n sagt…“ spiegelt die Häufigkeit dieses Vornamens wieder, der bis heute vor allem im Südosten Bayerns beliebt geblieben ist.
Einen Einbruch erfuhr die Josefsverehrung in Bayern mit der Abschaffung des 19. März als gesetzlichen Feiertag im Jahr 1968. Den Älteren unter uns ist der Josefitag dennoch fest in Erinnerung – nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Bauern- und Wetterregeln, die im Ländlichen überliefert werden: „Wenn’s erst einmal Josefi is‘, so endet auch der Winter g’wiss!“ – man wird sehen…

CLL
Bild: Freilichtmuseum Finsterau