Bayern ist das museumsreichste Bundesland. Die bayerische Museumslandschaft ist vielfältig. Sie zählt rund 1.300 kunst- und kulturhistorische, archäologische und technische Museen, naturkundliche Sammlungen, Freilicht- und Bauernhofmuseen, Schlösser und Burgen. Diese Vielfalt setzt sich in jedem der sieben bayerischen Regierungsbezirke fort. So kann selbst ein relativ kleiner Bezirk wie Niederbayern auf 130 Museen und Sammlungen unterschiedlichster Art verweisen.

Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich sowohl in der bayerischen als auch in der regionalen Museumslandschaft viel bewegt. Langjährig bestehende Museen – ob Kunstsammlungen, Stadtmuseen oder Heimatstuben – wurden sprichwörtlich „entstaubt“, ihre Ausstellungen heutigen Anforderungen gemäß überarbeitet. In jüngerer Zeit entstandene Einrichtungen, darunter viele Spezialmuseen, orientierten sich von vorneherein an den aktuellen Qualitätsstandards. Um nur einige Beispiele zu nennen: das archäologische Museum Quintana in Künzing (2001), die Steinwelten im Granitzentrum Bayerischer Wald (2005), die industriegeschichtliche Abteilung im Museum Dingolfing (2008), das Auswanderermuseum in Schiefweg (2010) oder das Museum für Steinzeit und Gegenwart im Kastenhof Landau (2019). Stets gilt es, dem Auftrag und Anspruch des Museums als Bildungseinrichtung gerecht zu werden.

„MUSbi – Museum bildet!“ ist neuerdings auch Programm und Bezeichnung für ein Modellprojekt, das 2014 vom Bezirk Oberfranken initiiert wurde. Nach Unterfranken (2017) schließen sich heuer die Bezirke Niederbayern und Oberpfalz an. „MUSbi“ ist eine Internetplattform (Web-App) und dient als Schnittstelle zwischen Museen und Schulen. Hier präsentieren sich Museen mit ihren museumspädagogischen Programmen, die sie speziell auf Schularten, Lehrpläne und Jahrgänge abstimmen. Diese Angebote unterstreichen die Rolle der Museen als außerschulische Lern- und Bildungsorte. Insbesondere Lehrkräfte können sich so gezielt über museumspädagogische Programme und Themenführungen als Unterrichtsergänzung informieren.

Für die Schüler bedeutet dies, „raus aus dem Klassenzimmer und mal wo anders was Neues erfahren …“, wie auf der MUSbi-Homepage (www.musbi.de) zu lesen ist: Wissenswertes soll dabei so gut rübergebracht werden, dass es auch Spaß macht. Oder anders gesagt: Anschauungsunterricht anhand von echten Objekten mit Geschichte. Ist das nicht cool? Übrigens, keine Lehrkraft muss sich sorgen. Die pädagogische Qualität des Angebots ist gesichert. Sämtliche Programme auf der Plattform werden überprüft: Administratoren stellen sicher, dass pädagogische Methoden und Materialien sowie Inhalte und Themen eng mit den bayerischen Lehrplänen abgestimmt sind. Wenn das kein Angebot ist!?

MS
(Foto:Freilichtmuseum Finsterau/Massing)